Steinbeißer (Cobitis taenia)

Attraktivität: Kleinbleibende Schmerle, mit markanter braunschwarzer Fleckenzeichnung. Kleines Maul, dadurch „niedliche“ Nahrungsaufnahme. Teilweise im Sand vergraben, so dass nur Kopf und Schwanz zu sehen sind.

Steinbeißer (Cobitis taenia)

Vorkommen: In Gräben, kleinen und mittleren Flüssen und Seen. In großen Strömen scheinbar fehlend, hier nur die Seitengewässer besiedelnd. Nicht zu tiefe pflanzenreiche Gewässer mit massiger Strömung und Sandboden bevorzugt, vor allem solche, in denen die Konkurrenz durch andere Fischarten gemindert ist.

Verbreitung: Aufgrund der Ähnlichkeit vieler Cobitis-Arten galt „Cobitis taenia“ lange als einer der am weitesten verbreiteten Fischarten („von Portugal bis Japan“). Tatsächlich kommt die Art nur nördlich der Alpen und Karpaten von der Seine bis zur Wolga vor. Im Donaugebiet, im Mittelmeerraum und in Asien leben andere Arten.

Haltung u. Zucht: Zur Haltung ist feiner Sand als Bodengrund nötig. Das Futter kann aus geriebenem Flockenfutter, Tubifex oder Futtertabletten bestehen, muss allerdings klein sein, damit es aufgenommen werden kann. 60-cm-Aquarium knapp ausreichend. Besser keine Vergesellschaftung mit Arten, die schnell alles Futter wegfressen oder die Steinbeißer nicht ans Futter lassen, da die Steinbeißer länger brauchen, bis sie die Nahrung aufgespürt haben. Zucht im Aquarium ist gelungen: Die Tiere laichen, meist in den Morgenstunden, in die dichtesten verfügbaren Pflanzenbüschel hinein. Am effektivsten ist die Zucht, wenn man Pflanzenbüschel auf einen Laichrost über ein Auffanggefäß legt. Die Eier fallen dann durch den Rost in das Gefäß und können entnommen werden. Ansonsten bleibt das Laichen oft unbemerkt vom Halter. Die Eier quellen nach der Ablage bis auf einen Durchmesser von 2,5 mm und sind nicht klebend. Die Embryonen schlüpfen nach 2,5 Tagen und nehmen nach 6-7 Tagen erstmals Nahrung auf. Artemia-Nauplien sind als Erstfutter und zur Aufzucht geeignet.

Besonderes: Ein Steinbeißervorkommen galt bis vor kurzem als Zeiger für gute Wasserqualität. Neuerdings aber auch in Gräben mit feiner Schlammauflage festgestellt, in denen nur wenige Fischarten ihr Existenzoptimum finden können. Cobitis taenia gehört zu denjenigen Steinbeißerarten, die normalerweise zusammen mit Hybridformen vorkommen, solche Mischpopulationen erkennt man oft an einem starken Weibchenüberhang. Männchen bleiben deutlich kleiner (max. 8 cm) und schlanker als gleichalte Weibchen (max. 11 cm) und tragen je eine kleine knöcherne Platte auf der Basis der Brustflossen. Die Art kann im Aquarium bis 10 Jahre alt werden.

(Text: Jörg Bohlen)